Selbstheilung von der Diagnose Alzheimer

Louis Blank, der sich im Alter von 55 mit der Diagnose Alzheimer konfrontiert sieht und tatsächlich in einen Teufelskreis des Vergessens hineingerät, nutzt jeden lichten Moment um seinen Verstand wieder in den Griff zu bekommen.  Nachdem er es tatsächlich geschafft hat, beschreibt er seine Gefühle und den schwierigen Kampf seiner Selbstheilung in einem Buch:
Alzheimer, gegen das Vergessen.  
  Da die Fachwelt allgemein bisher davon ausgeht, dass Alzeimer unheilbar ist, erregte das Buch seit seinem Erscheinen 2000 die Gemüter der Leser.  Einige warnen sogar vor dem Buch, weil es falsche Hoffnungen wecke.  

Louis Blank schreibt, nachdem er sich selbst aus der geistigen Umnebelung befreit hatte: „Das schlimmste Trauma, das ich je erlebt habe, war die Diagnose Alzheimer„.
Eine Diagnose an der verschiedene Fachärzte nach mehreren Untersuchungen keinen Zweifel ließen. Mit der gleichen Sicherheit wie sie dem damals gerade 55 Jahre jungen Mr. Blank diese Diagnose bescheinigten, bedauerten sie gegenüber dem verzweifelten Patienten und seiner Ehefrau, dass diese Krankheit leider nicht geheilt werden könne und auch keine Fälle von Heilung bekannt seien.

Nachdem nun Mr. Blank den Gegenbeweis erbracht hatte, zweifeln die selben Ärzte eher ihre vormalige Diagnose an, als das sie diese, ihnen unerklärliche Genesung von eindeutigen Alzheimersymptomen, untersuchen würden. Weiterhin werden sie neudiagnostizierten Patienten erklären, dass sie sich keine falschen Hoffnungen machen sollten, sondern sich damit abfinden müssen, früher oder später in völliger Orientierungslosigkeit zu enden.

Damit ist zugleich auch ein wesentlicher Heilungsaspekt angesprochen, der aus meiner Sicht die Lebens- und Krankheitsgeschichte des Louis Blank erklärt. Denn dieser eigenwillige Mann, mit seinem ungewöhnlich autodidaktischen Naturell hat es aus eigenem Antrieb geschafft, die für Alzheimerkranke typische Lethargie zu überwinden und sich von der Vorstellung zu befreien, das alles Bemühen aussichtslos sei. Als technisch interessierter Mensch, der vor der Erkrankung viel herumexperimentiert hatte, die Hard- und Software seines Computers nach eigenen Ideen gestaltete, verschiedene Programmiersprachen beherrschte, studierte er zunächst alle Literatur zum Krankheitsbild, der er habhaft werden konnte. Dabei stieß er unter anderem auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der industriellen Nutzung von Aluminium, Ende des 19.Jahrhunderts und der Krankheitsbeschreibung des Alois Alzheimer, Anfang des 20.Jahrunderts. Demnach könne es sich um eine Aluminiumvergiftungserscheinung handeln. Für Louis Blank lag dies auf der Hand, da er aufgrund beruflichen Stresses, jahrelang täglich ein Magenmittel mit einem hohen Aluminiumgehalt genommen hatte. Also wurden alle Gegenstände aus Aluminium aus dem Haushalt entfernt und alle Lebensmittel und Medikamente auf ihre Zusätze genauestens untersucht. Doch trotz dieser Maßnahmen verschlechtere sich sein Zustand in relativ kurzer Zeit. So geriet er z.B. schon in Panik wenn seine Frau nicht in der Nähe war. An den Zimmertüren ihres kleinen Häuschens mussten Schilder angebracht werden, seine Tagebuchaufzeichnungen am PC wurden immer unverständlicher. Einfache Worte fielen ihm nicht ein, wurden umschrieben. Rechtschreibfehler häuften sich, bis er schließlich mit der Bedienung des Computers überfordert war und selbst nichts mehr schrieb. Über die Vorkommnisse in dieser Zeitspanne berichten seine Frau und Tochter in jeweils einem Kapitel. Zwischendurch klärte sich „der Nebel“, wie Blank es nannte, für Stunden oder auch Tage wieder auf, so dass er klare Gedanken fassen und sich an vieles spontan wieder erinnern konnte. In solch einer Phase fasste er schließlich den Entschluss sich aus dieser Lethargie („Nebel“) zu befreien, indem er jeden Tag in jeder wachen Minute sein Gehirn zielgerichtet beschäftigte. Er stellte sich sein Trainingsprogramm zusammen, setzte sich konkrete Ziele und entwickelte erstmals wieder, seit Ausbruch der Krankheit, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den Ehrgeiz aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Aus meiner Sicht, war dies der entscheidende Wendepunkt im Krankheitsverlauf.

Seinem technischen Verständnis entsprechend, stellte sich Blank vor, dass die Neurofibrillen-Knäuel im Gehirn auf eine ähnliche Weise entwirrt werden, wie ein Wasserschlauch sich durch den Wasserstrom entfaltet. Man muss das Gehirn in ähnlicher Weise unter Druck setzen, nicht einfach nur beschäftigen mit irgendetwas, sondern richtig fordern, so seine Vorstellung. Ich möchte sein autodidaktisches Trainingsprogramm hier nicht im einzelnen schildern, sondern empfehlen dieses Buch zu lesen, weil die nachfolgende Interpretation richtig nur verstanden werden kann, wenn man sich in die Lage des Louis Blank hineinversetzt.

Interpretation dieser Krankheits- und Heilungsgeschichte:

Die Biographie Blanks unterstreicht meine an anderen Stellen aufgeworfene These, nach der Alzheimer einen primär psychosomatischen Hintergrund hat und vor allem Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen betrifft, sofern diese in eine belastende Lebenslage geraten sind, aus der sie keinen Ausweg sehen. Die äußeren Umstände, der erlebte Alltag, werden als entwürdigend, das Selbstwertgefühl kränkend empfunden, wobei der Betroffene jedoch, wie es seiner Natur entspricht, auch diese Rolle nach außen hin zu meistern versucht.

Bei Louis Blank waren Vorzeichen deutlich vorhanden, die jedoch in üblicher Weise ignoriert wurden. Seine berufliche und wirtschaftliche Entwicklung war von vielen auf und ab’s geprägt. Mehrfach hat er ganz unten gestanden, nicht gewusst wie es für ihn und seine Familie weitergeht. Doch sein starker Wille und sein „Verkäufertalent“, ließen ihn immer wieder eine Firma finden, der er als Handelsvertreter Aufträge verschaffen musste. Dabei fühlte er sich nicht selten verschaukelt, wenn er z.B. zu Verkaufsgesprächen in weit entlegende Gegenden geschickt wurde, mit dem Argument, dass Vertreter die lange Anreisewege haben, sich mehr Mühe geben würden Verkaufsabschlüsse zu tätigen. Aber was blieb ihm übrig, er war auf das Geld angewiesen und hätte in seinem Alter schwer eine Festanstellung bekommen können. Außerdem war da noch sein Rollenbild als Mann der seine Frau/Familie ernähren kann. Seine letzten beiden Stellen müssen ihm sehr zugesetzt haben, wobei er jedoch wenig über die Tätigkeit klagt, sondern glaubte den Stress zu brauchen.

Zitat: „Als Vertreter steht man immer unter Stress und ich genoss das. Ich fand den Beruf aufregend. Die großartigen Stimmungshochs mit Adrenalin im Blut, wenn ich einen Vertrag abschließe der anderen nicht gelungen wäre. Das zählte mehr als die trostlosen Flauten, wenn ich seit mehreren Tagen nichts verkauft hatte. Der Stress hatte aber späte Folgen für mich. Ein Teil des Stresses machte ich mir zwar selbst, aber ein großer Teil kam von außen.“ Tatsächlich konnte er, ohne zuvor ein starkes Magenmittel genommen zu haben, schon lange kein Verkaufsgespräch mehr führen. Im Handschuhfach seines Wagens habe er immer einen Vorrat an Medikamenten gehabt. Auch Kopfschmerzen machten ihm häufig zu schaffen und wurden ebenfalls medikamentös betäubt. Denn wenn er bei einem Kunden war, brauchte er einen klaren Kopf, musste sich voll und ganz auf den anderen konzentrieren und ihn Schritt für Schritt dort hin führen, wo er ihn haben wollte. Zitat: „Als der Stress anfing, mir zu schaffen zu machen, fürchtete ich mich allmählich vor den abendlichen Anrufen. Ich hoffte immer öfter, dass ich diesen Abend keinen Termin hätte. Das war vollkommen konträr zu meiner früheren Einstellung.“ In dieser Phase macht ihm sein ansonsten brillantes Gedächtnis immer öfter einen Strich durch die Rechnung. Sein wichtigstes Werkzeug versagt ihm seinen Dienst, bis hin, dass er nicht mehr im Stande war, ein Vertragsformular auszufüllen.

Da die Magenschmerzen nicht ausreichten, um ihm zu sagen „So geht es nicht weiter“, und die Kopfschmerzen betäubt wurden, statt sie richtig zu deuten, trat nun ein anderer Selbstschutzmechanismus auf den Plan: Das Vergessen. Interessant ist seine Beschreibung eines Unfalls aufgrund einer fatalen Gedächtnislücke, der ihn schließlich seinen Beruf aufgeben ließ.

Zitat: „Mein „Wechselkurs“ (d.h.Verkäufe im Vergleich zu Anrufen) war normalerweise ziemlich gut, aber in letzter Zeit sank er deutlich. Ich hatte diesen Abend keinen Vertrag abschließen können und verließ den Kunden gegen 23.30 Uhr. Es war gegen 1.30 Uhr, es regnete in Strömen und ich war müde und niedergeschlagen. …. Ich näherte mich dem letzten Kreisverkehr auf dem Heimweg – ein Kreisverkehr den ich dutzende Male vorher passiert hatte. Als ich mich ihm näherte, war ich plötzlich unsicher … Hat der Verkehr Vorfahrt, der in den Kreisverkehr von links einbiegt oder hat der Vorfahrt, der bereits im Kreisverkehr ist und von rechts kommt? Ich überlegte krampfhaft. Durchschnittlich fuhr ich 40000 Meilen im Jahr. Ich war mehrere Jahre Prüfer für den Motorradführerschein gewesen, und jetzt konnte ich mich plötzlich nicht mehr erinnern, wie die Vorfahrt bei einem Kreisverkehr geregelt ist. Es war bereits zu spät als ich das Nachdenken anfing. Ein Lastwagen, der sich bereits im Kreisverkehr befand, fuhr mich an, als ich vor ihm einbiegen wollte und mein drei Wochen altes Auto hatte nur noch Schrottwert“.

Bei genauerer Betrachtung erscheinen derartige Ausfälle plausibel. Wenn genügend belastendes aufeinander trifft, kommt es schließlich auch im Nervensystem zur Überlastung, vergleichbar einer Sicherung die durchbrennt oder Kabel die verschmoren. Auf dem CT stellen sich diese Stellen später vermutlich in Form sog. Plakes oder Neurofibrillenknäuel dar.

Aber es war primär nicht das Gehirn, nicht die Hardware die hier versagt hatte, sondern der unerträgliche Druck dem der Mensch in dieser Situation ausgesetzt war. Die jahrelange Einnahme, aluminiumhaltiger Magenmittel mögen vielleicht noch geholfen haben, den Nährboden für diese Ausfälle zu bereiten. Inwieweit sich diese negativ auswirken, kann ich nicht beurteilen. Dazu bedürfte es spezieller Forschungen. Hingegen liegt der psychosomatische Zusammenhang auch in diesem Falle auf der Hand. Und dennoch wird er von den Ärzten nicht gesehen. Denn diese These passt nicht in das allgemein erklärte Bild führender Alzheimerforscher, sie ist in keinem Lehrbuch vertreten. Darum interessiert sich kaum ein Arzt für die Lebensumstände, erkundigen sich Ärzte nicht, wie bei Herzinfarktpatienten, nach psychosozialen Stressfaktoren, sondern ermittelt lediglich den Status quo der Gedächtnisleistungen anhand standardisierter Messverfahren.

„Wer nicht hören will muss fühlen“, besagt ein bekanntes Sprichwort. Wer derart deutliche Warnsignale übersieht und immer noch nicht die Bremse zieht, den wird entweder ein Unfall oder eine schwere Krankheit bremsen. Und da die Demenz nicht als psychosomatische Erkrankung begriffen und behandelt wird, kann ihr Fortschreiten, der weitere geistige Verfall kaum aufgehalten werden. Ich sehe diese Krankheit als einen Teufelskreis, den man beenden könnte, wenn es gelingt den Mechanismus zu finden und an geeigneter Stelle zu unterbinden. Dabei dürfte die Methode, die Louis Blank für seine Selbstheilung erfand, kein allgemeines Erfolgsrezept sein. Sie passte zu seiner Art, die m.E. nicht in jeder Hinsicht typisch ist für Alzheimerkranke. Autodidakten wie er, dürfte man eher selten unter diesen Kranken finden. Seine Fähigkeit und sein Ehrgeiz solange herumzutüfteln und zu probieren, bis er die Lösung für ein Problem gefunden hat, machte ihn unabhängig von anderen. Die Ärzte hatten ihn abgeschrieben, wie jeden Alzheimerkranken. Von dieser Seite konnte er keine Hilfe erwarten. Seine Frau gab sich die größte Mühe, die immer schwieriger werdende Situation für sie beide zu meistern. Eine zeitlang lies sich der Kranke treiben, beobachtete was geschah, war all seiner Pflichten enthoben, hatte eine Diagnose die es ihm erlaubte Fehler zu machen, Termine zu vergessen oder auf einer Stufe mit seinen Enkelkindern herumzutollen. Viele Betroffene, erleben dies als Erleichterung. Ohne diese Krankheit hätten Sie es nie gewagt untätig herumzusitzen, anderen das Ruder über ihr Hoheitsgebiet zu überlassen oder Gefühlausbrüche zu haben und dergleichen. Schon deshalb fehlt den meisten ein Eigenantrieb, wie Louis Blank ihn entwickelt hat. Auf Antriebsversuche von Außen reagieren die meisten eher abwehrend. Das heißt, der beste Therapeut hätte diesen Mann nicht zu dem motivieren können, zu dem er sich selbst motiviert hat. Und darin liegt, aus meiner Sicht das Erfolgsrezept dieses Mannes. Aus eigenem Antrieb setzte er seinem Leben ein Ziel und damit eine neue Richtung. Als wolle er seiner Gehirnmaterie zeigen, wer der Herr im Haus ist, stellte er sich als Mensch (Person) über sein Gehirn und entwickelte damit zugleich eine Lebensaufgabe die ihn forderte. Hierdurch wurde der Teufelskreis Depression und Regression unterbrochen, denn sein tägliches Übungsprogramm aktivierte und disziplinierte seine Lebensgeister. Er erlaubte seinen Gedanken nicht länger, ziellos dahinzudümpeln, sondern zwang sie in geordnete Bahnen. Nachdem sich die ersten Erfolge zeigten, war er nicht mehr zu bremsen. Der Nebelschleier lichtete sich fast genauso schnell, wie er sich Jahre zuvor zugezogen hatte.

Wie auch dieses Beispiel deutlich macht, müsste Alzheimerforschung und -therapie am Geist und nicht an der Materie ansetzen. Doch die Ärzte scheinen angesichts der fehlenden Erfolge ihrer bisherigen Therapiebemühungen selbst paralysiert. Vergleichbar den Alzheimerkranken und ihrer Angehörigen, erfüllen sie selbst die Prognose „unheilbar“, die sie in voller Überzeugung stellen. Damit sie nicht ganz ohne alles vor dem Patienten stehen, wollen sie wenigstens ein Medikament verschreiben können, dass den geistigen Abbau angeblich etwas aufzuhalten vermag. Nebenwirkungen werden heruntergespielt und Forschungsergebnisse bekämpft, die den Nutzen dieser Medikamente in Frage stellen.

Um Alzheimerkranken aus ihrer misslichen Lage helfen zu können, müsste man bei den paralysierten Ärzten ansetzen, müsste diese anregen sich in den Kranken hineinzuversetzen. Die psychosomatischen Zusammenhänge waren in allen Fällen die ich recherchiert habe so offensichtlich wie in diesem. Wenn anderen das nicht auffällt, so deshalb, weil die vorherrschende Lehrmeinung diesen Gesichtspunkt ausschließt.

Morbus Alzheimer befällt den Menschen eben sowenig aus heiterem Himmel, wie ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt. Die Stressfaktoren unterscheiden sich nicht sehr deutlich, aber sie sind in jedem Falle vorhanden und wären an Frühwarnzeichen gut zu erkennen. Doch da es üblich ist, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Depressionen medikamentös zu kaschieren, vor allem bei älteren Menschen, lässt die Medizin diese Kranken nicht nur ins Verderben laufen, sie forciert dementielle Verläufe sogar.

Adelheid v. Stösser, März 2005

Dieser Text befand sich von 2005 bis 2014  auf  der Seite: alzheimer-alternativ-therapie.de.

 

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