Das Kino im Kopf abstellen

Foto: Petra-Bork - Pixelio.de

Kaum das Corona seinen Schrecken verloren, stehen andere Bedrohungen im Raum.  Sie werden buchstäblich in jedes Wohnzimmer ausgestrahlt.  Wie düstere Wolken legen sich etwa die Bilder aus den Kriegsgebieten in der Ukraine auf unser Gemüt.

In dieser krisengeschüttelten Zeit fällt es schwer, optimistisch in die Zukunft zu sehen.  Dennoch können wir uns selbst nur aus einer Krisenstimmung befreien, indem wir den Blick auf das Gute und Schöne richten.  Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich in eine kleine heile, reale Welt.  Schaue ich mir die Bilder im Fernsehen an, erhalte ich Einblick in die  meist unschöne  Welt anderer Menschen.  Im Fernsehen wird uns das Leben der anderen vorgeführt.  So interessant es einerseits  ist, zuzusehen, welche Probleme andere haben und wie sie damit umgehen,  wer sich ständig Probleme anderer vor Augen führt, läuft Gefahr sich diese zu eigen zu machen.

Wir haben uns so sehr an Fernseher und Internet gewöhnt, dass wir uns ein Leben ohne kaum vorstellen können.  Wir wollen angebunden sein – an die Welt. Mitbekommen was los ist – in der Welt.  Ja, es kann süchtig machen, den anderen zuzusehen.  In manchen Haushalten läuft der Fernseher den ganzen Tag.  Kinder werden davor geparkt. Auch die Alten verbringen einen Großteil ihrer Zeit vor dem Fernseher.  Mit allen möglichen  Bildern gehen sie dann ins Bett, und wundern sich, dass sie nicht schlafen können.  Bilder und Ereignisse, die nicht richtig eingeordnet sind, die unangebunden im Kopf herumgeistern, verwirren den Geist.
Um das  Kino im Kopf abzustellen, sollte als erstes einmal der Fernseher abgeschaltet werden.  Wir sollten unser Leben nicht damit vertun, dem Leben der anderen zuzusehen, sondern selbst ins Handeln kommen und die schönen Dinge im eigenen Leben wieder in den Blick nehmen.

Manchmal reicht schon ein Spaziergang durch den Wald oder an der friedlich dahinfließenden Wied entlang, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Nur wenn der Kopf frei ist, das Gedankenkarussell still steht, kannst du Antworten und Lösungen finden, die der Verstand nicht auf dem Schirm hat.

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Dieser Text von Adelheid von Stösser befindet sich im Anhang des Rundbriefes:   Weihnachten 2022

 

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