Die Zeit scheint reif für eine grundlegend andere Sicht auf demenzielle Erkrankungen. Betrachtet man alleine die Zahl der in Deutschland erschienenen Buchtitel, die die vorherrschende Lehrmeinung in Frage stellen und Wege zur Vermeidung oder zum Ausstieg aus der Demenzfalle zeigen. Nun hat auch der bekannte Autor und Hirnforscher Gerald Hüther ein solches Buch verfasst. Ausgehend von der sog. „Nonnenstudie“, die vor rund 20 Jahre bereits, die bis heute verbreitete Lehrmeinung widerlegt hatte, wonach Alzheimer durch bestimmte degenerative Veränderungen und Ablagerungen am Gehirn verursacht würde, geht Hüther zunächst der Frage nach:
Welche Gründe gibt es dafür, dass eine moderne Gesellschaft mit ihren exzellenten Grundlagenforschern, mit ihren auf dem neuesten Erkenntnisstand ausgebildeten Ärzten, mit ihren weltumspannenden Informationssystemen und ihrem so gut organisierten Gesundheitswesen so lange und mit solch enormem Aufwand an einer einmal entstandenen Krankheitsvorstellung auch dann noch weiter festhält, wenn sie damit in eine Sackgasse geraten ist?
Nicht weniger interessant ist die Frage, warum die Forscher offensichtliche Zusammenhänge nicht einbeziehen und stattdessen die These verbreiten, dass das Alter Haupursache für Alzheimer ist. Dazu stellt Hüther folgende Fragen:
Aber gibt es nicht auch immer mehr Menschen, die sehr alt werden, ohne irgendwelche Anzeichen? Ist dann nicht zu vermuten, dass es beim Älterwerden günstigere und ungünstigere Bedingungen für die Ausbildung einer Demenz gibt? Und wenn das so ist: Warum ändern wir die Bedingungen, unter denen Menschen älter werden, nicht so, dass immer weniger von ihnen eine Demenz entwickeln? Wissen wir nicht, worauf es ankommt, oder sind wir nicht in der Lage, das, worauf es ankäme, auch wirklich umzusetzen? Wieso sind wir überhaupt dazu bereit, die Herausbildung einer Demenz als ein schicksalhaftes und unabwendbares Geschehen zu betrachten?
Mit diesen Fragen spricht der Autor eine auch aus meiner Sicht naheliegende Ursache an, die ich als Verunsicherung der Wahrnehmung bezeichnen würde. Wir leben in einer Welt, in der die Wissenschaft als Maß aller Dinge angesehen wird. Was führende Demenzforscher und Ärzte die Menschen glauben lassen, dass stellt die Gesellschaft nicht in Frage. Auch in den Medien wird sehr darauf geachtet, abweichende Meinungen, als Einzelmeinung hinzustellen. Im öffentlich rechtlichen Fernsehn oder in Zeitungen werden nahliegende und berechtigte Fragen wie sie Hüther hier stellt, jedenfalls nicht aufgeworfen. Hier bedient man das Meinungsbild der Wissenschaft, selbst wenn dieses wie im Falle von Alzheimer, zentrale Fragen unberücksichtigt lässt. Nicht nur Religionslehren, Prediger und Sektenführer können Menschen in die Irre führen. Wir erleben aktuell gleiches im Namen der Wissenschaft.
Hirnforscher und Autor, Gerald Hüther, seine Ansichten zur Demenz. „Raus aus der DEMENZ FALLE!“
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